Wir alle begründen nahezu gewohnheitsmäßig unsere Entscheidungen inhaltlich, für uns selbst und für andere.
Entspricht unsere Entscheidung der Erwartung unseres Gesprächspartners ist die Begründung bestenfalls überflüssig. Widerspricht sie dagegen dessen Erwartung, führt unser inhaltliches Begründen sehr oft in eine sogenannte Begründungsfalle, in der unser Gesprächspartner bestimmt, ob er meine Entscheidung akzeptiert.
Mein Ansatz:
Eine Begründungsfalle entsteht dann, wenn mein Gesprächspartner entscheiden kann, ob ihm meine Gründe zwingend erscheinen oder nicht.
Gründe sind oft diskutabel.
Entscheidungen die prozessbedingt sind, sind in der Regel nicht diskutabel. Also lehnt unser Gesprächspartner unsere Gründe ab, sind wir gezwungen zu argumentieren, in der schmalen Hoffnung, dass der Gesprächspartner zustimmt.
Ende meines Ansatzes.
Eine Begründungsfalle führt dazu, dass ich mich mit meinem Gesprächspartner nicht mehr über meine Entscheidung, sondern über die Gründe meiner Entscheidung unterhalte.
Wir sind gezwungen, ihm unsere Begründung plausibel zu machen.
Wie kann ich diese Falle vermeiden?
Indem ich eine inhaltliche Begründung vermeide und stattdessen prozessorientiert argumentiere.
Was ist eine Prozessantwort im Gegensatz zu einer Inhaltsantwort?
Prozessantwort: Jemand fragt mich, ob ich etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigen könnte. Antworte ich darauf, dass ich da leider keine Zeit hätte, eine Prozessantwort, muss er sich mit meiner Entscheidung begnügen. Er weiß ja nicht, was ich zu diesem Zeitpunkt stattdessen machen möchte.
Inhaltsantwort: Liefere ich zu meiner Entscheidung eine Inhaltsbegründung habe ich in dem Moment ein Problem, wenn mein Gesprächspartner die Begründung nicht akzeptiert.
Eine Begründungsfalle zeichnet sich dadurch aus, dass man der eigenen Entscheidung zu einer Entscheidung meines Gesprächspartners wird, ob ihm meine Gründe schlüssig erscheinen oder nicht. Mein Gesprächspartner bestimmt, ob er meine Entscheidung akzeptiert.